Muttertags-Geschenk-Ideen

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Geschenke / Konsum
Ökosocken, Fairtrade Kerze, Blumen und Bier

Toll, es ist Vatertag und ich hab endlich Zeit, mir über den Muttertag Gedanken zu machen! War ja ein bisschen still hier geworden in den letzten zwei Wochen, aber so ist das halt manchmal als Freiberufler – feast or famine – und gerade habe ich ein Fest und hab Arbeitsparties gefeiert, hatte ich mir doch einen Job für meinen absoluten Traum-Arbeitgeber im Ruhrgebiet an Land gezogen! Wobei das wohl etwas umstritten ist, ob das noch zum Ruhrgebiet gehört, aber hey wir sind ja hier nicht so.
Apropos, letzten Samstag war ich zur Entspannung auf der Mayday und hab da zwei Leute aus Mannheim kennengelernt, die sich aber selber noch nicht kannten. Und dann meinte die eine „Also ich komm aus dem unteren Oberrheingebiet“ und der andere „Ach was, ich komm aus dem oberen Neckarlinksgebiet“ (oder so). Und dann haben sie sich erstmal etwas schräg angeguckt, weil das wohl unheimlich wichtig da ist, wo man ganz genau herkommt. Der Typ, den ich vorher schon kennengelernt hatte und der daneben stand, kam aus Herdecke und wir guckten uns völlig entgeistert an und lachten. „Also wir kommen beide aus dem Ruhrgebiet.” So einfach ist das hier. Wir sind alle Ruhrgebiet! Oder etwa nich?!

Aber wieder zurück zu meinem Auftrag … der ist für eine Organisation im Bereich Nachhaltiger Konsum … und passend dazu gebe ich heute mal ein paar Konsum-Vorschläge :) Inspiriert wurde ich dazu von einer Blogger-Freundin aus Neuseeland, die mal wieder sehr schöne Muttertags-Einkauftipps veröffentlicht hat. Zwar nicht nachhaltig, aber sehr schick! Und so etwas will ich auch mal machen … vielleicht nicht ganz so schick, aber auf jeden Fall nachhaltig.

 

OK kein Muttertags-Frühstücks-Foto gefunden, dies war Sylvester … und ich ja ich weiß … kein verkümmerter Lachs mehr, kein schrecklicher Kaviar und vielleicht auch kein importierter Moët & Chandon mehr … gibt’s deutschen Champagner??!

Oh konnte kein Muttertags-Frühstücks-Foto finden … dies war mit meiner Ma am Neujahrsmorgen. Und ja ich weiß … kein Lachs aus norwegischer Aqua-Farm-Massenfischhaltung mehr für mich, evtl. auch keinen Kaviar mehr (hab ich noch nicht gegooglet to be honest), aber definitiv noch Moët & Chandon! Denn Champagner gibt’s ja nicht aus Deutschland ;)

Sonst gehe ich am Muttertag eigentlich immer traditionell in den Stadtgarten und pflücke ein paar Blumen und mache dann ein schönes Frühstück mit allem drum & dran. Aber keine Ahnung dieses Jahr – war ja schon 6 Muttertage nicht mehr hier :-/ Und nicht, dass ich mit zunehmendem Alter Hemmungen entwickel, Blumen zu klauen und von Sonntagsomis doof angeguckt zu werden („nein, mach das bitte nicht … wenn das alle machen würden!” O-Ton Mama ;) … Ja stimmt auch wieder, dann gäb es wohl bald nichts Buntes mehr in unseren Parks).
Aber mit zunehmendem Klimawandel, bzw. der Jahreszeitenveränderung, weiß ich grad gar nicht, ob die Rhododendren in allen wunderschönen Farben vielleicht schon verblüht sind. Und in den Jahren in Neuseeland hab ich immer ein Geschenk für meine Ma auf dem Craft Market gekauft, der einmal im Monat statt fand, da gab’s sooo schöne handgemachte und oft auch recyclete/upgecycelte (?) Sachen. Aber was von da rübershippen zu lassen, ist ja nicht nur klimakacke sondern auch etwas kurzfristig, und bis Sonntag finde ich wohl auch keinen Kunsthandwerkermarkt mehr in der Nähe …

Also, what else?

 

Ein Foto einer ziemlich mitgenommenen Pro Planet Schokoladentafel …

Die letzte Schokolade, die mir meine Ma nach Neuseeland geschickt hat (Milka war ja irgendwann total out). Was für schöne Muster, die durch’s Umsteigen, vermutlich in Dubai (irgendwo mit hohen Temperaturen halt) entstanden sind … war sehr lecker, danke Mama!

Blumen & Pralinen

Scheiden leider aus. Wobei mir letztens sogar eine Bekannte mit einem Strauß Rosen in der Hand entgegen kam – richtig schön romantisch in Plastikfolie eingewickelt, mit dem Fair Trade-Logo drauf! Sah cool aus (bis auf die Folie) aber ich hab mich natürlich schon gefragt, ob die deutschen Rosenpflücker nicht sowieso einen deutschen Mindestlohn bekommen. Oder waren die wohl aus Südamerika importiert? Also an ein grünes CO2-Label kann ich mich nicht erinnern, gäb’s in dem Fall wohl auch nicht. Aber ich schweife ab …

Leckere Pralinen in wunderschöner Geschenk-Verpackung habe ich hier leider noch nicht gefunden, also MIT dem Fair Trade-Logo drauf. Denn Kakao gibt’s ja nunmal nicht aus Deutschland, und wieso müssen 500.000 Kinder an der Elfenbeinküste knochenharte & unbezahlte Sklavenarbeit verrichten, nur damit sich meine Mama ein weiteres Pfündchen Mon Chéri anfuttern kann? Würde sie auch nicht wollen. Sie hat schließlich Enkelkinder in dem Alter und deswegen ein kleines bisschen Mitgefühl. Und es gibt zwar Fair Trade und Pro Planet Schokotafeln in der REWE, die ich noch schnell kaufen könnte … aber ach ihr lieben Eigenmarken-Marketingleute, diese hässlichen Verpackungen sind völlig unverschenkbar!
OK ich verstehe ja, dass am Design gespart wird, damit der Preis nicht ganz so hoch/fair ausfällt, aber das ist dann doch nur was für den Alltag.

Hmm, ich könnte natürlich blühende Blumen suchen und die Schokolade aus- und selbst wieder schön einpacken. Aber erst mal gucken, was es sonst noch so für Optionen gibt …

 

Geschenkeset mit Minga Berlin öko und fairen SockenSocken?

Wieso nich? Wieso immer nur an Weihnachten?!
Auf die Idee hat mich Facebook gebracht, die mir ständig so eine Happy Socks Anzeige … äääh anzeigen! Und letztes Jahr hat mir eine Freundin tatsächlich Happy Socks zum Geburtstag geschenkt, und ich muss sagen, ich bin echt immer sehr happy, wenn ich die anziehe … die sind so schön bunt! Und wie gut, dass es auch eine fröhliche UND faire, deutsche Alternative gibt. Die heissen MINGA BERLIN, und die haben sogar Geschenkesets :)

Hier mal einige Superpluspunkte für MINGA – neben den schönen Designs und knalligen Farben: Die Baumwolle ist GOTS-zertifiziert, d. h. u. a. ist der Einsatz von Chemikalien kontrolliert. Und dabei geht’s mir jetzt nicht darum, dass Mamas Füße evtl. jucken könnten (sie hat schließlich „ein wenig“ Hornhaut, wie sie mir gerade bestätigte). Sondern darum, dass die Leute auf den Baumwollfeldern und in den Färbefabriken nicht um ihr Leben fürchten müssen, wenn sie ständig mit Chemie-Scheiße in Kontakt kommen, und wenn das Chemie-Abwasser dann auch noch deren Flüsse & Fische verseucht. Genau, Wasser … dessen Verbrauch ist auch „protokolliert“ (was immer das auch heissen mag). Baumwolle ist das wasserintensivste Gewächs auf diesem Planeten, meine ich mal irgendwo gelesen zu haben. Und uns kann das ja theoretisch egal sein, die Stadtwerke hier freuen sich ja, wenn man mal ’ne Stunde lang duscht und die überdimensionierte Kanalisation ordentlich durchspült. Aber anderenorts ist Wasser ein rares Gut, und wer jedes Jahr zig billige Jeans, Baumwollshirts und Socken kauft, der darf sich auch nicht beschweren, wenn immer mehr Leute hier her kommen, weil sie zu Hause nix mehr zu essen und zu trinken haben!

OK das Thema ist etwas komplexer, aber es geht hier ja erstmal vereinfacht nur um Socken. Also, MINGA hat noch zig ISO- und OHSAS-Nummern (keine Ahnung), und die haben ihr Konzept echt mal richtig durchgedacht (und schreiben sich das nicht mal groß auf die Öko-Tüte) und versenden natürlich CO2-neutral. Und wenn ich die Socken morgen, also Freitag früh bestelle, sind sie vermutlich am Samstag schon hier, puuuh gerade noch rechtzeitig ;)

 

Handgemachte Kerzen aus Bali

Kerzen!

Denn eigentlich braucht Mama gar keine Socken. Ich hatte erst Weihnachten vor 6 Jahren meine ich welche mitgebracht, handverlesen aus glücklicher neuseeländischer Hochland-Merinoschafswolle. Und die sehen immer noch super aus! Ich hab mal was von Socken mit lebenslanger Garantie gehört, ja so etwas gibt es tatsächlich, da könnten sich meine Kodi-Diskont-Dinger, die Mama mir immer schenkt, mal ein Jährchen von abschneiden. Ach es gibt doch auch einen Webshop, wo nur Sachen verkauft werden, die ewig halten. Genau, Buy me once! Da könnt ihr natürlich auch mal gucken, da gibt es auch diese wunderschönen Eisenkochtöpfe von Le Creuset, wenn’s ein wenig mehr sein darf. Leider gibt’s den Shop momentan erst in UK und den US und damit ist er für mich (u. a. versandzeitentechnisch) vorerst raus. Haha, shit ertappt, die Kerzen, die euch hier vorstellen möchte, sind auch schon raus, die kommen nämlich aus Bali. Aber sie sind sooo schön, vielleicht inspiriert das ja mal einen deutschen Fairtrade Kerzenhersteller (also wo die deutschen Bienen auch gerecht entlohnt werden ;))! Und ich brauchte halt einfach noch ein schickes Bild für diese wunderschöne einigermaßen OKe Header-Collage, die ich gleich noch machen werde gemacht habe. Und Mamas Kerzenverbrauch ist definitiv höher, als ihr Sockenverbrauch.

Also wenn die Natural Light Candle Company ihre Kerzen mit Segelschiffen verschicken würden, dann wären sie definitiv ganz weit vorne, und ich hätte ein paar Stück schon vor 3 Monaten bestellt!

 

Second Hand Flohmarkt in Essen-Borbeck

Innenraum der Dampfe in Borbeck – hier jetzt bitte anstelle eines Buffetts einfach einen Haufen schicker Second Hand Klamotten vorstellen :)

Flohmarkt-Besuch

OK irgendwie waren die ersten 3 oder 4 Ideen ja noch nicht sooo der Knaller. Und irgendwie hat Mama sonst auch schon alles … außer einer richtig guten Bratpfanne, die auf dem Herd nicht hin- und herwackelt. (Stört sie überhaupt nicht, aber mich schon, wegen der Energieverschwendung, ne?!) Aber auf die Le Creuset Bratpfanne spare ich dann noch ein bisschen, für Ihren Geburtstag. Und was ist sowieso das schönste Geschenk, was man einem machen kann?

Seine Zeit natürlich.

Leider bin ich echt super darin, Geschenkgutscheine zu verschenken, die ich dann nie einlöse. Meine Schwester wartet z. B. immer noch auf Ihre Radtour mit Picknick zum Kemnader Bad mit Ruhrgebiets-Style-Stollen-Sauna.
Und ihr 40. Geburtstag war schon vor … äääh… vor 15 Monaten :-O … OK das ist nicht nuuur meine Schuld, ich kann ja auch nix dafür, dass sie mit 2 Kids, einem Mann, Job- und Freizeitstress so selten Zeit hat, sowie ein immer noch kaputtes Fahrrad … Naja, so’n bisschen als Entschuldigung habe ich ihr zum 41. einen sehr schönen Rock von Uprise geschenkt, vermutlich das einzige Fairtrade-Teil in ihrem ganzen Kleiderschrank ;) Und diesen Rock hatte sie auf den letzten 3 Parties an! Also, falls du meinen Rock äh Blog noch liest … die Verzögerung tut mir echt leid! Und all die Second Hand Sachen aus dem neuseeländischen Op Shop hatte ich dir auch nicht geschenkt, weil die so günstig waren, sondern weil ich das einfach gut finde, denn Second Hand verbraucht überhaupt gar keine Ressourcen (s. o.)!
Und weil ich Second Hand so super finde, könnte ich mit meiner Mama doch auf einen „Frauenflohmarkt“ gehen und ihr ein komplett neues Outfit schmeißen. Und wie praktisch, dass genau diesen Sonntag einer ist. Gutschein verschludern also ausgeschlossen! Und wie toll, dass er auch noch in einer Dampfbierbrauerei stattfindet … Mama liebt Bier! Und die Sonne soll scheinen und da gibt’s einen großen Biergarten. Und lokaler gebraut als da geht auch schlecht, fantastisch :)

Also hier der Termin falls irgendjemand die Idee auch noch toll findet:
Frauenflohmarkt in der Dampfe in Essen-Borbeck
„Der Schrank voll, aber nichts zum Anziehen. Das ist für viele Frauen ein bekanntes Problem. (Na, welcher kleine Chauvinist hat das denn geschrieben?!) Was ist also passender am Muttertag als ein Flohmarkt mit Klamotten nur für Frauen? Hier können Muttis und Töchter gemeinsam Second-Hand-Sachen durchstöbern. Egal ob Vintage, Eigenkreationen oder Designerstücke.“
Sonntag, 8. Mai 2016, 11 – 17 Uhr im Festsaal der Dampfe, Heinrich-Brauns-Straße 9–15
Eintritt 3 Euro

 

Ein Foto der Kreuzeskirche in EssenBenefiz-Konzert

Aber wie ich Mama kenne, ist ihr Essen-Borbeck bestimmt zu weit. Sie hat kein Auto mehr, und ich hatte in Deutschland noch nie eins (also kein eigenes, ich hatte nur mal eine Ein-Drittel-Beteiligung für ein paar Jahre, bis meine Ma den Youngtimer dann, in meiner Abwesenheit und ohne mein Wissen & Einverständnis, hat verschrotten lassen :( In Neuseeland hatte ich mal ein ganzes für 11 Monate, huch das hieß ja auch Willi (Junior), und dann für ein halbes Jahr ein halbes Auto namens Emma. R.I.P. beautiful white lady AKA Pajero – spanisch für Wichser … ach egal.
Und mit meinem Roller dahin, hmmm ich weiß nicht, da sind doch auch Straßenbahnschienen auf dem Weg meine ich, und dann mit Mama hinten drauf? Dann doch lieber mit der Straßenbahn in die Kirche!

Das find ich richtig passend, denn mein Opa, also Mamas Papa, war ein Kirchenfan. Und keine Ahnung wie, aber irgendwie hat er mir das vererbt. Ich mach auf meinen Reisen ständig Päuschen in Kirchen und fotografiere wild rum. Immer sehr schön und beeindruckend diese Architektur, und wie die das vor Jahrhunderten so alles gebaut haben … nicht dasss ich ein Fan der Kirche als Institution bin. Wobei, den aktuellen Papst finde ich schon sehr geil. Der macht ein paar echt richtig gute Sachen und hatte sogar ein Climate Change Coming Out!
Aber die Kirche, um die es geht, ist eh keine kirchliche Kirche mehr ;) Sondern mittlerweile ein Kulturforum. Und die richten am Sonntagabend ein Benefizkonzert aus, für hochqualifizierte Flüchtlinge, oder neudeutsch Geflüchtete, oder wie der Typ von der Mayday einfach meinte: Linge.
Das finde ich noch am besten, das hört sich so’n bisschen an wie Schlingel!
All diese Schlingel, die so einfach nach Deutschland kommen, tsssss … Eben! Viele von denen sind sehr intellligent und hochmotiviert, und liebe besorgte Bürger, sie werden euch den Arsch, bzw. die Rente retten. Dafür müssen sie halt nur ihren Uni-Abschluss fertig machen, oder sich auf dem komplizierten deutschen Arbeitsmarkt nachqualifizieren … und genau dahin gehen all die Besucher-Spenden für 3 oder 4 Stunden feinster Musik!

Benefizkonzert in der Kreuzeskirche Essen
„Zahlreiche Künstler treten bei diesem musikalisch vielfältigen Abend auf: das Damascus String Quintet (Mitglieder des Syrian Expat Philharmonic Orchestra), der junge, aufstrebende Bariton Georgios Iatrou (Aalto-Musiktheater), der international renommierte Hornist Frank Lloyd, verschiedene Ensembles der Folkwang Universität der Künste (Folkwang Brass Band, Folkwang Frauenchor, Folkwang Konzertchor, Folkwang Vokalensemble) u.v.m.“
Organisation von INTEZ
Sonntag, 8. Mai 2016, 18–21 oder 22 Uhr, Kreuzeskirchstr. 16, 45127 Essen-City
Eintritt frei, um Spenden wird gebeten

 

So, und jetzt wünsche ich allen Vätern und Müttern, heute und am Sonntag, und allen anderen Frauen und Männern, an allen anderen Tagen, einen schönen … äääh Tag!!!

 

Und ihr könnt uns, haha oder mir, gerne auch auf Facebook folgen …

Über ein illegales Gewächshaus und korrekte Gemeinschaftsgärten …

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Gemüse / Selbstversorgung
Schönes Foto vom Gewächshaus im Gemeinschaftsgarten

OK ich tu jetzt einfach mal so, als wäre gar nichts gewesen nach meinem letzten Blog-Post über das Repair-Café. Ich schreibe einfach einen ganz normalen Bericht über die Gemeinschaftsgarten-Szene in Essen! Aber alle meine Freunde, bzw. diejenigen, die meine Facebook-Seite geliked haben, wollen sicher wissen, wie es mit Dennis weiter gegangen ist … dem Typen, der ganz ehrenamtlich, bzw. sehr ehrenhaft und anständig den Wackelkonktakt meines Vibrators behoben hat. Also versuche ich den Beitrag mal irgendwie geschickt einzufädeln …

Jaaa, wir hatten ein erstes Date. Ein cooles Fair-Trade-Coffee-Date, in einem idyllischen Café direkt an der Ruhr, um genau zu sein! Die Bedienung war leider ganz exorbitant, aber das konnte unseren Spaß auch nicht schmälern (bzw. hat uns nur noch mehr erheitert), aber gut, das ist eine andere Geschichte.

Ein Fair Trade Kaffee und ein Fair Trade Milchkaffee

Hey wir haben nicht so rumgeschlabbert, das hatte die Kellnerin schon vorsorglich für uns erledigt. Aber war trotzdem ein „Nachhaltiger Genuss!“ :)

Auf jeden Fall habe ich Dennis mal erzählt, was ich mit diesem Blog überhaupt bezwecken will, aber auch das ist auch eine andere Geschichte … (nee, das ist der Teil, den ich unter „Über“ schreiben will/sollte :)) Und er hat mir von diesem abgefahrenem illegalen Gewächshaus erzählt. Und weil ich mir das mal gerne ansehen wollte, haben wir ein weiteres Date ausgemacht. Welches natürlich auch mit einem Fair Trade Kaffee startete, bei Dennis auf der Couch. Lieben Dank an seine Schwester für den sehr leckeren Kaffee!
Dennis ist nämlich gar nicht so nachhaltig unterwegs, der begeistert sich hauptsächlich für Technik und ein bisschen für Energie-Themen. Aber seine Schwester hatte ihm vor Monaten mal eine Packung „guten“ Kaffee geschenkt, den er nur noch nicht angebrochen hatte, weil er dachte, das wär nur was für „besondere Anlässe“. Wie auch immer, der Anlass war jetzt gekommen, und genau SOOO beindruckt man heutzutage ’ne hippe Frau :D OK die bunte LED-Lightshow und die Bedienung der Haustechnik via Sprachbefehl ans Smartphone waren auch ganz cool, aber eine Aluminium-Schrott-Kapsel-Kaffeemaschine hätte mich definitiv abgeturnt!

Nach dem Aufwärmen sind wir dann durchgestartet … und Dennis wusste ganz genau, wo’s lang geht … also im Auto. Ganz ohne Navi fand er den Weg (schon wieder beeindruckt :)) und wir sind in’s Essener Südviertel gefahren, um dieses ominöse Gewächshaus zu besichtigen.

Ich hätte das meiner Ma gegenüber vorher echt nicht erwähnen sollen, jetzt hat sie sich den ganzen Tag Sorgen gemacht, dass ich irgendwelche krummen Dinger schiebe oder schon wieder ein Haus besetze, mit einem fremden Typen, den sie gar nicht kennt! Aber ich wollte sie ehrlich gesagt nicht so im Detail aufklären, à la „ach ich treff mich mit dem Dennis, der hat letztens sehr sympatisch meinen Dildo repariert“ … und dass das Gewächshaus gar nicht mehr illegal ist, wusste ich vorher nicht!

Egal, wir sind also angekommen und vor dem großen weiten Bauzaun herumgeschlichen. Das Gelände ist abgesperrt, weil dort zukünftig mal gebaut werden soll. Und von dem sich leicht zu öffnenden Tor ganz weit rechts wussten wir nichts. Was gut war, denn ich war heiß auf Abenteuer – ist schließlich schon ’ne Weile her, dass ich im neuseeländischen Busch Wildschweine gejagt habe. Wir waren am Anfang des Zaunes, mitte bis links, und die Frage war „ganz am Rand akrobatisch durch diese Sicherheits-Stacheldrähte und die Büsche hindurch, oder oben drüber, oder unten durch?“ Für letzteres haben wir uns dann ganz gesittet entschieden, bzw. liegend und robbend … und selbstverständlich Ladies first! Ich bin dann erst mal ganz unsexy mit meinem Busen am Zaun unten hängen geblieben. Dennis hat daraufhin die Pose gewählt, die man als stage diver als Frau eher nicht machen sollte … ist aber auch hängen geblieben, hehe … Und dann hätte ich mir fast noch mein Gesicht zerschmettert, weil ich diese Zaun-Halteschiene aus dem Augenwinkel nicht gesehen habe. Hab zwar ’ne Sehhilfe, aber mit der nur nach unten geguckt, damit ich zwischen Zaun und Gestrüpp nicht stolpere. Naja zum Glück ist die Brille heile geblieben, der Rest wächst ja wieder.

JA genau, dann waren wir am Gewächshaus! Wir wurden erst mal leicht skeptisch (also war mein erster Eindruck, aber klar, wir kamen auch durch den Zaun) und sehr freundlich von zwei anwesenden Hobby-Gärtnern begrüßt. Und dann aufgeklärt:
Das (ehemalig von der Uni Essen genutzte, aber mittlerweile aufgegebene) Gewächshaus ist nicht mehr illegal. Sondern freundlich gedultet, von der Baufirma, die das ganze Grundstück gekauft hat, und dort in 1 oder 2 Jahren alles abreisst und Neubauten … äh … baut. Und so lange dürfen die Leute dort, also die Gemeinschaftsgarten-Essen Initiative, weiterhin ihr Obst, Gemüse und ihre Kräuter anpflanzen. Und Leute in der Umgebung können gerne vorbei kommen, und bei der Ernte helfen! Oder mitanpflanzen/bewässern/was es halt so zu tun gibt/was Spaß macht. Oder sich einfach nur untereinander austauschen und sich Anpflanz-Tipps zur Selbstversorgung holen.

Ein Hinweisschild im Gewächshaus: Hier sind ALLE herzlich Willkommen, nur bitte macht nichts kaputt!

Ein freundlicher Hinweis für alle Garten-Rabauken!

Wie fantastisch ist das denn?! Und Gemeinschafts-Gärten gibt es mittlerweile in jedem Stadtteil in Essen (oh wishful thinking … ich meinte in so einigen Stadtteilen in Essen, und auch im gesamten Ruhrgebiet … nee, auf der ganzen Welt!)
Und ich hab mal irgendwo gelesen, dass wenn nur 10 % der Menschen ihr Gemüse selber anbauen würden, unser Ernährunsproblem (also das, was noch kommt in naher Zukunft) gelöst wäre! Gefährliches Halbwissen, klar, ich bin ja nur ein citizen journalist, und ich hab mir auch noch keine konkrete Meinung dazu gebildet, wie das damit zusammengeht, dass wir 50 % unserer Lebensmittel eh ungesehen/ungegessen wegschmeißen. Aber wenn mal irgendein Professor seine Meinung dazu abgeben möchte, in den Kommentaren hier, das würde mich sehr freuen.

Nach dem „Sich gegenseitig beschnuppern und ein bisschen schnacken“ mit den Gärtnern starteten Dennis und ich endlich unsere Entdeckungstour über das Gelände. Rechts am Gewächshaus vorbei kam erst mal ein Dämpfer. Hier hatte die Baufirma schon mal gezeigt, wo der Abbruchhammer hängt, und das Gestrüpp, inklusive der Obstbäume (!!!) mit dem Bulldozer platt gemacht. Nur ein einzelner Quitten-Baum war stehen geblieben. (Und mittlerweile weiß ich auch, wofür Quitten überhaupt gut sind ;))
Und wie wir dann von hinten in das Gewächshaus hineingingen, kam ich mir auf einmal vor wie der letzte Hippster, auf ’ner Derelict Building Tour in Berlin, kombiniert mit einer Contemporary Art Installation ganz nach meinem Geschmack!

Die großen Gewächshaus-Hallen mit Tisch und Stühlen und sehr langen Pflanzwannen

Links waren große Gewächshaus-Hallen, ein bisschen Graffiti und zerschmetterte Glasscheiben überall, und mit dem großen Beton-Tisch und den Stühlen an jeder Ecke konnte man sich gut vorstellen, dass hier schon geile Parties stattgefunden hatten. Und rechts waren kleinere, abgetrennte Glas-Räume … die After-Party-Schlafzimmer vermutlich.

Der Steingarten Bett auf BetonfutonGewächshaus-Installation, Raum 4

Und die waren meine eigene, fiktive Kunst-Installation … im ersten Raum eine Liege, aus Feuerwehrschläuchen konstruiert, sowie an die Wanne geschriebene, weibliche Vornamen, in dazu passender, das Feuer-Thema wieder aufgreifender, signalroter Schrift („Was will uns der Künstler wohl damit sagen?!“). Im zweiten Raum ein brachial angelegter, etwas verdörrter, aber sich nicht unterkriegen-lassender Steingarten („Die Natur bahnt sich immer ihren Weg, und Schönheit liegt im Auge des Betrachters, vielleicht?“). Im dritten eine Matratze auf Betonfuton („hmmm, interessant“). Beim vierten Raum war ich mir nicht sicher, ob der schon fertig war, oder so sein sollte (reines, pures Beton … definitiv mein persönliches Highlight!). Im sechsten und siebten Raum klassisches Museums-Gedöns (quasi die ständige Ausstellung) mit Relikten aus längst vergangenen Zeiten: Die ehemalige Pumpen- und Elektronik-Anlage … aber als Ruhrpott-Kind finde ich diese industriellen Installationen mit Schaltschränken, vielen Knöpfen, 50er Jahre Typografie, Stahlrohren, Bolzen und Ventilen ja sehr ästhetisch, die berühren mich immer so mit ihrem Hauch von Heimat-Sentimentalismus :)

Aber zurück zum eigentlichen Thema … Tadaa: Im 5. Raum wurde vorgezüchtet! Hier standen nun also die kleinen süßen Tomaten-Pflänzchen, ganz viele Töpfe mit noch undefinierten Samen (gut beschriftet) und eine Holzkiste mit Pflanzkartoffeln. Und dabei hatte ich mich letztens noch gefragt, wo ich Kartoffeln her bekomme, die Lust haben, sich im eigenen Garten fortzupflanzen! Es wurde also ziemlich heiß im Gewächshaus (es war auch der erste richtig schön warme Frühlingsgefühlstag im Ruhrgebiet) und mein Date und ich rannten schnell wieder raus. Denn das meiste passiert eh draussen – bei diesem visuell wirklich sehr beeindruckenden Gewächshaus-Gemeinschaftsgarten!

Die Gemeinschaftsgärtner Dominik und Rudolf unterhalten sich am Gewächshaus-Fenster

Dominik und Rudolf bei einem kleinen Fenster-Pläuschken … wie man das im Ruhrpott halt so macht :)

Rudolf zeigt uns den Pflanzplan, also eine lose Blätter-Sammlung, für den Wind mit Kieselsteinchen fixiert Dennis pflückt sich ein Blättchen vom GrünkohlDort trafen wir auf Rudolf, den wir gerade erst durch’s Fenster kennengelernt hatten, und der uns nun über Quitten informierte (da kann man ganz leckere Marmelade draus machen), in den Pflanzplan einweihte (damit das alles biologisch-dynamisch-nachhaltig ist, wird im Wechselbau angepflanzt) und uns dann super gastfreundlich direkt dazu einlud, den frischen Feldsalat und den zweijährigen Grünkohl zu probieren … Grünkohl ist ja dieses leckere Blattgemüse, was momentan in Neuseeland und den USA total abgeht, aber in Deutschland als NYC Kale gehypted wird, damit das überhaupt jemand isst, der jünger ist als 40 :) Vielen Dank Rudolf, der Grünkohl war auch roh sehr lecker, brauchte ich gar nicht erst im Backofen zu rösten!

OK, um heut noch zu einem Ende zu finden, dieses war der erste Teil unserer Garten-Tour, den zweiten zur Bonnekamp-Stiftung in Essen-Katernberg schreibe ich ein andermal. Hubertus, der Stiftungs-Vorsitzende meinte auch, ich sollte besser im Juni noch mal wiederkommen, wenn alles so richtig schön grünt, blüht, wächst und gedeiht …

Die Hochbeete auf dem Bonnekamp-Gelände im Frühling – hier gibt's so oder so noch nix zu sehen ;)

Eine Impression unseres wirklich sehr entspannten Nachmittags, auf dem Gelände der Bonnekamp-Stiftung …

Und für alle, die Interesse daran haben, ihr Essen selber anzupflanzen, oder einfach nur mal zur Entspannung rumgärtnern wollen, oder konkret Karotten ernten (wenn sie denn reif sind, kleiner Insider haha) … guckt doch mal bitte auf der Website der Gemeinschaftsgärten Essen.
(Den Link muss ich vielleicht noch mal ändern, den hatte mir Gärtner Dominik so empfohlen, aber auf den ersten Blick geht’s da nur um den Gemeinschaftsgarten im Siepental … muss ich noch mal genau recherchieren, ich Hallodri-Berichterstatter.)

 

Und ja Mama, alle anderen Gemeinschaftsgärten im Ruhrgebiet sind natürlich völlig legal! Und falls du das mal liest: JAAAHAA das nächste Mal pass ich besser auf mich auf, bei Zaundurchquerungen im wilden Busch.
Und wen’s von meinen Freunden interessiert: Dennis hat sich jetzt tatsächlich selber ein Pfund Fair Trade Kaffee gekauft. Einem weiteren Date steht also nix im Weg ;)

Der geilste Tag! (Pun intended)

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Elektronik / Kleidung / Konsum
Repaircafe

Ja ich glaube das war er wirklich in diesem jungen Jahr, so far
und ich hatte weder einen lustigen Abend mit Freunden, noch einen Cocktail am Meer bei Sonnenuntergang oder sowas, und habe auch nicht die ganze Nacht durchgetanzt und/oder hatte total guten Sex (also zumindest nicht mit einer anderen Person, aber dazu später … ;D) Trotzdem war im am Ende wunschlos glücklich!

Also was hab ich gemacht? Ich war am Samstag zum ersten Mal auf einer Kleidertausch-Party in der Villa Rü, also in Essen-Rüttenscheid. Und anschließend im Repair-Café. Und wie cool war das denn?!

Kleidertauschparty

Um ehrlich zu sein, ich hatte überhaupt gar nichts zum Tauschen. Hey, ich bin letztes Jahr aus Neuseeland wieder zurück in‘s Ruhrgebiet gekommen, mit nur einem Rucksack. Da passen nicht viele Klamotten rein. Also habe ich natürlich vor der Abreise meinen Kleiderschrank total ausgemistet und eine Clothes Swap Party mit meinen Freundinnen veranstaltet. Hab nicht mal was geswapped, sondern alles nur weggegeben. Bin mit 2 Hosen, 3 Röcken, 6 Kleidern und ca. 20 Oberteilen hier angekommen, und alles davon trage ich noch, sonst hätte ich‘s ja nicht mitgenommen. Und jetzt will ich auf eine Kleidertauschparty gehen, und hab nix zum Tauschen! Und auf der Website schreiben sie, man soll nur ungefähr soviel wieder mitnehmen, wie man mitgebracht hat, na toll. Und ich hätte so gerne mal wieder eine graue Jeans. Das ist eigentlich alles, was ich will. Eine graue Jeans bitte.

Hosen bei der Kleidertauschparty in der Villa Rüttenscheid

So viele Hosen! Und keine graue Jeans. Aber hey, eine „feine” graue Hose habe ich gefunden :D

Eine blaue Jeans (meine derzeit einzige) habe ich Ende letzten Jahres in Deutschland gekauft. Der Preis für eine fair produzierte Biobaumwollhose hat mein Fashion-Budget erst mal für eine Weile gesprengt. Und zu Recht, das ist sie auch wert! Aber sonst habe ich Hosen immer für $10 Second Hand im Op Shop gekauft – OK über Opportunity Shopping schreibe ich besser einen anderen Post, wird hier jetzt sonst zu lang. Nun gut, schön ist sie schon, die K.O.I. Jeans. Nur leider etwas doof, wenn man dann plötzlich 3 kg abnimmt. Welche Frau würde das nicht hassen, wenn die 120 € Hose plötzlich rumschlackert?

Kings of Indigo Label

„Kings of Indigo“ haben so ein schönes Label! Ein Fisch mit Krone und das Innentaschenfutter mit Sternchen … definitiv meine Lieblingshose!

Also was blieb mir übrig? Mama fragen! Mama weiß immer Rat. Und sie hatte tatsächlich 3 Fehlkäufe für mich zum Eintauschen. OK das eine Teil war straight out of the 80s, aber wer weiß, wann die nächste 80er Party in Rüttenscheid steigt?! Zumindest habe ich diese rote Bluse mit extravagantem Kragen und dicken Schulterpolstern am Ende nicht mehr gesehen auf den Tischen. Ich hoffe es hat sich jemand sehr darüber gefreut. Auch war es sehr unterhaltsam, dieses coole Teenie-Mädel in einem anderen Top meiner über-60-jährigen Mutter anzuschauen, es stand ihr so gut! Wer’s tragen kann ;) Danke Mama!

Und zum Glück habe ich am Anfang ein Gespräch belauscht; eine Frau war durch Zufall auf die Kleidertauschparty geraten, sie wollte eigentlich nur in’s Repair-Café (dazu gleich, und ja, es wird noch etwas schlüpfrig aaah), aber die Greenpeace-Mitarbeiterin meinte „Kein Problem, wir nehmen das hier nicht so eng, nehmen Sie einfach alles mit, was Ihnen gefällt.”
Also hab auch ich alle Hemmungen und meine alten Klamotten abgelegt und neue anprobiert und zugeschlagen!
Und soll ich euch jetzt mal sagen, was ich alles erstanden habe? Also … eine graue Jeans habe ich leider nicht gefunden. Aber hey, das wär jetzt meckern auf höchstem Niveau … denn ich habe 4 neue Hosen, 4 Röcke, 4 Tops, 2 Kleider, zig Armreifen und je 1 Bikini-Unterhose (das Oberteil dazu war mir leider zu klein, aber mixen ist doch glaube ich „in” oder? Ach egal, trage ich trotzdem!), 1 Shorts, 1 Pulli, 1 Mütze, 1 Stirnband, 1 Schal, 1 Tasche, 1 Gürtel, 1 paar Schuhe UND einen Blazer (OK bei dem war ich mir nicht so sicher, aber nachdem ein zufällig daher gelaufener Mann und eine sehr nette Rüttenscheider Schicki-Micki Frau ungefragt meinten, dass der mir sehr gut steht, hab ich den Rat mal angenommen und ihn eingepackt).

Bin immer noch total geflasht. Sooo viele Sachen für lau. Und alle gefallen mir echt richtig gut. Hätte ich selber nicht besser kaufen können :D Und ich hasse Shopping!!! Und jetzt ist mein Kleiderschrank fast wieder so voll wie damals in Neuseeland …
What goes around, comes around … Q.E.D.

Alle meine goodies von der Kleidertauschparty

Alle meine Goodies von der Kleidertauschparty!

Dazu kommt dann noch dieses gute Gewissen! Die Greenpeace-Leute hatten kurzerhand noch ein paar Info-Labels in die Kleider eingetackert: „Ein weißes Oberteil verursacht 11 kg CO2 Ausstoß …“ OK ich weiß jetzt nicht, ob 11 kg viel oder wenig sind (ich meine im Durchschnitt verursacht ein Deutscher 14 Tonnen im Jahr …) und ob ein buntes Oberteil mehr CO2 (durch‘s Färben) oder weniger (durch‘s Bleichen) produziert, aber bei einer Weltbevölkerung von bald 8 Milliarden rücken wir besser mal alle ein bisschen zusammen. Ich finde jedes kleine Oberteilchen zählt, und Ressourcen schützen fand ich schon immer geil!

Womit wir beim nächsten Thema sind. Äääh ja. Also auf der Kleidertauschparty meinte ein Mädchen zu mir – und ich fühlte mich echt geschmeichelt, die hat nämlich einfach so einen langen ollen grauen Wollrock mit ihren funky Sneakers kombiniert und sah umwerfend aus, die hätte auch bei Shopping Queen gewinnen können! Sie hatte definitiv guten Geschmack – also sie meinte: „Man ganz im Ernst, ich bewunder dich dafür, dass du so mutig bist … dich einfach hier so umzuziehen.“ (Wir standen alle in einem Gang in der Villa Rü, es gab nur einen Spiegel für alle und keine Umkleide.) Und ich habe nur gelacht. Ich hatte ja vorher extra eine lange Unter-Panty angezogen und antwortete: „Mich kennt ja hier keiner. Ich komm nicht von hier.“ Denn das war meine Standard-Ausrede in Neuseeland in den ersten Jahren, immer wenn ich irgendetwas gemacht habe, was nicht so ganz der „Norm“ entsprach. Aber gelacht habe ich eher aus verlegener Unsicherheit, wohlwissend was mir heute noch bevor stehen würde. „Mädel, mutig ist was anderes …“ dachte ich nur. Und ging noch mal auf‘s Klo. Und probierte verzögerungstatkisch noch ein Kleid an, und noch ein Kleid. Und dann wurde es mal langsam Zeit! Denn ich war schließlich noch on a mission. Das Repair-Café hatte nicht ewig geöffnet. Und ich hatte was Kaputtes in meinem Rucksack mitgebracht, der mittlerweile aus allen Nähten platzte …

Repair-Café in der Villa Rü in Essen

Repair-Café in der Villa Rü in Essen

Repair-Café

Egal, ich bin ja nicht von hier ;) Und wir leben schließlich im 21. Jahrhundert und wir sind alle erwachsen (Hmm na gut, ich weiß jetzt nicht, ob du schon erwachsen bist, aber da ich momentan wohl die einzige bin, die meinen Blog liest, und ich definitiv erwachsen bin, wird das schon stimmen.) Mein Vibrator war defekt. Er rotierte zwar noch, aber das Vibrations-Ei des Typs „Flipper“ vibrierte nicht mehr. Und das ist doch das wichtigste an so einem … ei ei ei … OK ich geh jetzt mal nicht in‘s Detail.

Ich dachte, das kann doch nur ein Wackelkontakt sein. Und das zu reparieren ist doch sicher nur eine Kleinigkeit. Aber welcher Spielzeug-Hersteller nimmt heutzutage schon seine Sachen zurück, um sie wieder instand zu setzten? Und soll ich jetzt eine ganze Stange Plastik-Schrott wegwerfen? Genau! Wie wunderbar, dass es Repair-Cafés gibt, wo nette Leute sind, die ihre freie Zeit spenden, um Sachen zu reparieren und so vor dem Mülltod bewahren!

Also ging ich leicht schweren Herzens die Treppen hoch zum Reparier-Raum, und mein erster Eindruck war „Nein das kann ich nicht bringen”. Ich wurde nämlich von einer Gruppe Omis sehr freundlich begrüßt. Aber hey, „die haben in ihrem langen Leben sicher schon mehr erlebt, als ich“, redete ich mir gut zu. Dazu fielen mir wieder die Worte einer Freundin ein, die bereits Erfahrungen mit dem Repair-Café hatte, und die ich vorher um Rat gefragt hatte: „Nein das kannst du auf keinen Fall machen, da sind nur ältere Herren und einer ist glaube ich Moslem!“ „Naja, ein älterer Mann wäre mir definitiv lieber, als einer in meinem Alter, und Moslems und Vibratoren werde ich mal googlen.“ war meine Reaktion. Also tigerte ich nun etwas im Raum herum, auf der Suche nach einem älteren Herren, der nicht muslimisch aussah. Aber wie erkennt man das jetzt, ohne ’nen Koran in der Hand, fragte ich mich gerade, als ich mit meinem Rucksack, der ja jetzt unerwartet 5 mal so groß war wie vorher, einen Reparierer anstoß, der sich recht erbost umdrehte. Das war kein guter Start, ich brauche ja schon gute Vibrationen, um mich so zu offenbaren, hehe … „Oh sorry, ich guck nur!“ Und was habe ich geguckt! Ich kam mir vor wie bei Daniel Düsentrieb in der Werkstatt. 4 oder 5 Tische, an jedem 2 Reparierer und deren „Kunden” (?), in’s Reparieren vertieft und sich dabei gegenseitig beratend, und all diese Werkzeugkoffer, Elektronenzähler und Teilchenbeschleuniger (o. ä.). Hammer!

Alternativtext – Test

Links: Willi!

Und im hintersten Eck saß mein Traum von einem Reparateur; mittleren Alters, freundliches Gesicht und offensichtlich europäischer Abstammung! Also näherte ich mich ihm vorsichtig und las auf dem Namensschild … Willi. Mein Opa hieß Willi, mein über 30 Jahre altes Rennrad heißt Willi, mein Roller heißt Willi Junior, mein Mountainbike in Auckland heißt Willi The Third. Kurz gesagt ich liebe Willis! Und jetzt rate mal, was ein Kosename für „Penis“ auf englisch ist … ganz genau … Das war definitiv ein Zeichen! Als Willi meine großen Augen sah, fragte er auch direkt sehr höflich, ob er mir behilflich sein könnte. Mein Anliegen habe ich ihm dann in‘s Ohr geflüstert. Und NEIN. Willi macht keine Elektroniksachen („Was repariert man denn dann sonst?“ habe ich mich gewundert, aber nicht zu fragen gewagt), und er hatte auch noch nie so ein Ding gesehen (Hmmm keine Ahnung, ob das ein Scherz war) aber der Dennis, der könnte sowas. „Hey Dennis, die junge Dame hier hat was für dich …”

Na toll! Dennis war ungefähr in meinem Alter, more or less, und sah auch noch recht gut aus. Den hätte ich ganz sicher nicht von mir aus gefragt, weiß auch nicht warum. Aber naja, jetzt mit hochrotem Kopf wieder rauszurennen stellte ich mir auch nicht so sexy vor. Und hey, wer schon mal nach neuseeländischem Starkregen mit ’nem Toyota Landcruiser entlang steil abfallenden Klippen durch einen Wasserfall gefahren ist (und aufgrund der um ihr Leben kreischenden Mutter auf dem Beifahrersitz zu verwirrt war, um das Fenster zuzumachen … danke Mama!), der kann auch einen jungen Mann bezüglich eines Massagestabs um Hilfe bitten …

Und Dennis war so cool! Hoppladihopp hatte er auch schon das Vibrationsei enthauptet und das Problem erkannt: Das Kabel war schlicht und einfach abgekommen, ganz leicht zu reparieren. „Wahrscheinlich extra so locker verarbeitet, damit’s schnell wieder kaputt geht“ war mein erster Gedanke. Der zweite galt meiner zurückhaltenden Freundin, von der ich Dennis erzählte. Und er witzelte ganz locker rum „Komm, soll ich mit dem Dildo in der Hand in die Kamera grinsen?“ Aber dieses Foto zu machen habe ich mich dann leider wirklich nicht getraut. Ich war ja zum Reparieren da, das ganze dann noch auch noch öffentlich zu machen ist noch mal eine ganz andere Schiene. Also zack, Dennis zückte seinen Lötkolben, hat hier und da irgendwas leitfähiges drauf geträufelt, die Kabelenden wieder mit dem Elektro-Ei verbunden … und dann kam der Funktionstest … Und ich schrie nur WOW!

Dildo Repair – Vibrator Reparatur

Ich war so glücklich in diesem Moment, ich wäre Dennis am liebsten um den Hals gefallen. Ich war auch etwas aufgeregt/-gedreht und wollte spontan rumalbern, so à la „Hey ich werde heute abend an dich denken ;)“ … Aber irgendwie dachte ich, das wäre vielleicht etwas unpassend, wie in einem klischeehaften Film (und den Smiley hört man schließlich kaum, und zwinkern wollte ich in dem Moment auch nicht, aaah). Und meine Entzückung war in erster Linie dadurch begründet, dass diese Reparatur nur ca. 5 Minuten dauerte. Wie viele Vibratoren könnten vor der Müllverbrennung bewahrt werden, wenn nur alle über die Einrichtung von Repair-Cafés wüssten! Aber klar, in diesem Moment haben wir schon eine gewisse Aufmerksamkeit im Raum erzeugt. So What? Ich bin mir sicher, die Reparateure haben sich bei ihrem anschließenden gemeinsamen Essen über diese Anekdote noch ein bisschen amüsiert. Und natürlich hatte ich auch noch meinen Spaß an diesem Abend, als ich George später zu Hause noch etwas weiter ausgetestet habe.

„Nimm den nicht zu hart ran“ meinte Dennis noch zum Abschied … und ich so „Nein nein! Erstmal ganz gediegen“ – gesagt, aber “Ach Quatsch, direkt an die Grenzen bringen das Teil“ – gedacht. Tja was soll ich jetzt noch sagen …

Tausend dank lieber Dennis und lieber Willi, danke ans Repair-Café Essen und die Greenpeace Essen Kleidertauschparty!
Für den geilsten, besten, nachhaltigen Tag in diesem Jahr :)

Weißwein oder Mobutu?

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Essen & Trinken / Konsum

Mojito sollte das eigentlich heißen! Aber das kann mein Fairphone nicht schreiben. Es kann noch nicht mal seinen eigenen Namen schreiben, bzw. swipen … es schreibt anstelle dessen Eurozone. Oder Fährlinie. Oder auch Soziologie. Haha, mit so einem Quatsch könnte ich mich stundenlang beschäftigen, Surrey ;)

Aber egal, heute hatte ich wieder so ein nachdenkliches Erlebnis … Ich saß mit einer Freundin spät abends in der Bar und wir wollten uns was zu trinken bestellen. Wir hatten beide Lust auf Weißwein, aber irgendwie auch auf Mojito, waren uns aber etwas unschlüssig, ob die Happy Jour noch gilt – ja genau Siegpunkte (aka Fairphone), wenn in der Karte steht „Happy Hour ab 18 Uhr“, heißt das dann „Cocktails günstig von 18–19 Uhr “ oder „Cocktails günstig den ganzen Abend lang“?
Was ja keine Stunde mehr wäre, sondern ein Happy Everding – äääh Evening. Aber danke für die Eingebung, Fairphone … „Happy Everding“ werde ich definitiv im Hinterkopf behalten!

Egal, unsere Überlegung lautete ungefähr so:

Ich: OK, ich nehm den Grauburgunder.
Freundin: Hier der aus Chile, ist das ein Weißwein?
I: Ich denke schon … „mit Noten von Holunderblüte” klingt schon irgendwie hell.
F: … (überlegt)
I: Das ist ja auch ein Sauvignon, die sind doch immer weiß, oder?
F: Ja? Hmmm, ja glaub ich auch …
(Zu unserer Verteidigung, es war in der Karte nicht erkennbar, wo die Weißweine aufhören, und wo die Roséweine anfangen)
I: Also ich hab ja letztens Rosins Restaurants gesehen … also da hat der Typ gesagt, dass chilenische Weine die Besten der Welt sind. Der kam aber auch aus Chile, is ja klar.
F: OK dann versuche ich den mal … aber soll man ja eigentlich nicht so, wegen dem carbon footprint und so …

(Ich innerlich ganz freudig überrascht, juhuuu es gibt tatsächlich noch andere Leute in meinem Freundeskreis, die sich darüber Gedanken machen!)
I: Ja genau, deshalb nehme ich ja auch den Grauburgunder aus Deutschland, lokal kaufen und so, ne?
F:  …
I: Ganz im Ernst, das ist der Grund weshalb ich den Grauburgunder nehme …
F:
F: Ja nee stimmt, haste Recht …
(Aber ich hatte leider stark den Eindruck, dass sie immer noch sehr mit dem chilenischen Superwein liebäugelte)
I: OK, wir nehmen einfach beide, und dann probieren wir mal, wo der beste Wein der Welt herkommt!

Es ist nämlich leider so, dass ich mit meinen Ansichten auch schon mal anecke und daher nicht ständig den Bekehrer raushängen lassen will. Bei einem gemeinsamen Restaurantbesuch kann man arg die Stimmung drücken, wenn man die Bedienung fragt, ob die Eier denn aus Käfighaltung sind. Und auch ich verkehre mit einer vehementen Veganerin, und kann daher nachvollziehen, dass man sich nicht ständig reinreden lassen will. Also versuche ich das Thema mittlerweile eher so subtil anzusprechen, oder fahre die Positivschiene und spreche gaaanz großes Lob aus, wenn das Fleisch im Restaurant aus Biohaltung ist. Also natürlich wäre der Grauburgunder im Endeffekt die bessere Wahl gewesen ;)

Und was ist dann passiert? Wir haben den Mojito genommen.
Weil die Happy Hour eben doch ein Happy Evening war!

Und, haben wir uns etwa gefragt, wo der Rum für den Mojito herkommt, und welche weite Reise er zu uns gemacht hat?
Nein!

Rum kommt eben von irgendwo her. Den gibt’s nicht aus Deutschland.
Und ich bin ja prinzipiell dafür, dass GUTE Sachen um die halbe Welt verschifft werden (können/dürfen/sollen?). Aber ob der Rum jetzt fair-trade war, und carbon-neutral versendet wurde … ich weiß es nicht. Auch danach habe ich nicht gefragt. Shame on me!

Aber gut, so geht das halt bei mir momentan … ich genieße alle schönen billigen Sachen (YEAH Happy Hour!), die die Welt zu bieten hat, zum letzten Mal :( … und genieße das so richtig :) ) Dann schlafe ich eine Nacht darüber … und nächstes Mal in dieser Bar frage ich nach. Und zur Not nehme ich dann halt den Grauburgunder. Aber naja, der hätte unserer Stimmung ganz sicher auch nicht geschadet.

Und jetzt gehe ich mit meinem im-Dunkeln-leuchtenden-Cocktail-Zugabe-Plastik-Schrott-Armband in‘s Bett.
Gute Nacht!

 

P.S.: Oh, ich habe leider GAR KEIN Foto … ich glaube Blog-Einträge ohne gute Fotos sind ja irgendwie doof. Und nicht so aufmerksamkeitserregend. Sorry! ;)
OK, jetzt könnt ihr auch logisch schlussfolgern, dass ich diesen Blogeintrag nicht mehr auf dem Fairphone schreibe. So ein langes deutsches Wort wie „aufmerksamkeitserregend” hätte das NIEMALS geswiped :D Bei dem schwierigen Wort  „Überlegung” bin ich schon wieder zum Notebook gewechselt. Also schade, Blogeinträge via Fairphone schreiben ist leider (noch) keine Option, ihr niederländischen Programmierer.
Hab’s gerade nur aus Neugierde mal ausprobiert: Beim Swipen von „aufmerksamkeitserregend” schreibt ihr „Südamerikameister” … womit wir wieder beim Thema wären …

 

 

 

Von A nach B …

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Reise / Transport
Karen's Truck an der Tankstelle in Kaikoura, Neuseeland

Oooh ich hatte so einen coolen Abend heute … mein Lieblingscousin war zu Besuch und wir haben stundenlang gequasselt! Oh entschuldige bitte mein anderer Cousin, ich hab dich auch total lieb, aber ich kann ja auch nix dafür, dass ich mit dem einen wie Brüderchen und Schwesterchen aufgewachsen bin :)

Und wir hatten sooo eine gute Unterhaltung! Das ging quasi über die Bevölkerungsexplosion und unseren ständig steigenden Energieverbrauch, über die ominöse Nachhaltigkeit von Atomkraftwerken (NEIN, was ein Quatsch!) und allgemeine Wertvorstellungen im Leben (wozu bitte eine Kreuzfahrtreise auf der Aida, wenn ich am Baldeneysee genausogut – wenn nicht noch viel besser – entspannen kann), bis hin zur Windenergie, die ja ehrlich gesagt mal ganz viele Vögel tötet, und Solarzellen, die (noch) unglaublich viel Energie in der Produktion benötigen, und deren krebserregenden Schrott meiner Meinung nach auch kaum jemand eingerechnet hat. Naja, ganz am Ende waren wir bei Batterien, die ja auch noch nicht ganz so toll sind, aber stetig besser werden … also zumindest ich – seh da Potenzial!

Alles in einem ein Abend ganz nach meinem Geschmack! (Mit wem kann man sich über so einen Scheiß sonst schon stundenlang unterhalten!)

Egal, was ich eigentlich sagen wollte … ich suche gerade nach einer Mit- bzw. Rückfahrgelegenheit nach/von Italien.
Meine Schwester ist da nächste Woche im Skiurlaub mit meinen beiden Neffen. Und wie schön wäre es, den beiden an ihrem ersten Tag in der Skischule zuzusehen! Und dann ist auch noch Ostern, und Ostereiersuche im Schnee ist schon ziemlich cool :)

3 Tage könnte ich zeitlich einrichten. Nur jetzt fliege ich natürlich nicht so gerne, insbesondere für so einen winzigen Zeitraum, wegen der dekandenten Kurzstrecken-CO2-Emissionen. Und die Preise der DB sind ja mal ganz exorbitant! Abgesehen davon, dass dieses kleine, nord-italienische Bergdörfchen echt nicht gut angebunden ist, da wär ich ewig unterwegs.

Also ist meine einzige Option derzeit eine Mitfahrgelegenheit. Und wie cool – dachte ich – dass ich einen Cousin habe, der ständig auf Montage ist, und der sicher zig Connections zu anderen Lastwagenfahrern hat, die kreuz und quer durch Europa düsen. Hat er auch. ABER – jetzt kommt’s – diesen ist es nicht erlaubt, einen Passagier mitzuführen.

WTF?! Oder auf gut deutsch: Warum bloß nicht?
Because: Aus versicherungstechnischen Gründen! Die Knautschzone in so einem Truck ist ja nunmal ziemlich klein, und wenn da mal was passiert – passiert zwar nicht oft, aber wenn, dann wohl ziemlich heftig – dann würden sich unsere Versicherungen streiten. Also die Versicherung der LKW-Firma und meine Krankenkasse. Und aus diesem Grund ist es deutschen Lastwagenfahrern mittlerweile untersagt, Anhalter mitzunehmen. HALLO – geht’s noch?!

OK ich denke mal, die CO2-Bilanz der Truckies, die Anhalter mitnehmen, ist generell nur suboptimal besser, aber jedes kleine bisschen hilft. Oder?

Und wie cool war das in Neuseeland?! Da bin ich auf einer meiner Reisen 725 km per Anhalter durch‘s Land gefahren, und habe Karen, die Truckdriverin kennengelernt. Wir hatten eine super Fahrt zusammen, haben uns echt nett unterhalten, und am Ende meinte sie  „Wann immer du eine Mitfahrgelegenheit brauchst, ruf mich an! Ich habe Kollegen, und wir fahren von überall nach nirgendwo – jeden Tag!”
Was für ein cooles Konzept wäre das bitteschön; die Ausnutzung von Sitzplatzkapazitäten auf kontinental-europäischen Reisen?!

Also, liebe Versicherungen in Deutschland – schneidet euch bitte mal eine Scheibe davon ab!
Wenn ich schon eines Tages in einem Truck zerquetscht werden sollte, dann lasst das doch bitte meine Sorge sein (oder die MEINER Krankenkasse). Danke!

Und falls sich zufällig jemand am Ostersonn- oder montag von Nord-Italien (nähe Bozen) Richtung Ruhrpott aufmacht, sagt mir bitte Bescheid :)

 

 

 

Zähne zu und durch!

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Konsum / Produkte
alte Plastikzahnbürste – neue Bamubszahnbürste

Oh Leute …

keine Ahnung warum es mir so schwer fällt, diesen ersten Post zu schreiben. Es ist doch nur ein Beitrag über Zahnbürsten … gibt schlimmeres ;)

Aber immerhin ist das Titelfoto von 2011. Ganz genau der 16. Oktober 2011 … das war der Tag an dem ich den Plastik-Zahnbürsten Good Bye gesagt habe.  Ich mein Who the fuck needs Plastik-Zahnbüsten?
Mal angenommen wir sind 7 Milliarden Menschen auf diesem Planeten, wahrscheinlich mehr mittlerweile, ich hab nicht so genau mitgezählt … und jeder von uns – OK vermutlich nur die Hälfte, keine Ahnung womit man sich die Zähne in Afrika oder Asien, oder vielleicht auch in Südamerika putzt – also angenommen, nur 3 Milliarden Menschen schmeißen alle 3 Monate ihre Plastikzahnbürste weg … weil das der Zahnarzt so empfiehlt – dann produzieren wir immerhin 12 Milliarden Einheiten an Plastikmüllschrott im Jahr.

rechnung

OK ich hab das mal ausgerechnet hehe – ehrlich gesagt weiß ich nicht so genau, ob das so stimmt …  jemand ‘ne Idee? Also ca. 12 Millionen Zahnbürsten, mal 20 Gramm Plastikzahnbürstengewicht, ergibt ungefäht 120 Millionen Kilo Plastikmüll, pro Jahr! Oder hab ich mich verrechnet?
Oooh wie kann man sich diese Menge vorstellen? Ich hab’s gerade mal gegooglet. Das ist lustigerweise genau die Menge, die die Holländer pro Jahr an Bananen essen. Klingt wenig, aber nun stellt euch mal vor, was am Ende dabei rauskommt … was für ein riesen Plastik-Haufen!
Da nicht einmal eingerechnet, ist der ganze Aufwand (Erdöl für die Zahnbürsten aus dem Boden herausholen, erst Umwelt zerstören oder in Foge dessen dabei verpesten, Energie die die Zahnbürstenfabriken verbrauchen, plus der weltweite Transport und schlussendlich zumeist die Plastikmüllverbrennung), den wir Menschen beanspruchen, nur um uns mal 2 oder idealerweise 3 mal am Tag die Zähne zu putzen.
(Oder von mir aus auch einmal … einmal is besser als kein mal!)

Egal … was ich eigentlich sagen möchte … warum putzen wir uns die Zähne nicht mit einem Tool, einem nachhaltigen Gerät, oder wie man das auch immer nennen mag … was weder in der Produktion, noch in der Entsorgung so problematisch ist?

Warum sind Bambuszahnbürsten noch nicht das neue Big thing? Wieso denkt da anscheinend niemand drüber nach? Und warum gibt es diese in keinem deutschen Supermarkt weit und breit?

zahnbuersten_small

Plastik-Zahnbürsten im neuseeländischen Supermarkt in Christchurch, NZ, während einer meiner Reisen – alle machen irgendwie das gleiche, aber keine nachhaltige Zahnbürste weit und breit. Und der Grund, weshalb ich eine Woche (!!!) ohne Zahnbürste ausgekommen bin. Ja und ich hab‘s überlebt! Ein Apfel am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen. Und glücklicherweise musste ich auch nicht knutschen während dieser Reise ;)

Ich mein ja nur … Bambus wächst wie Unkraut. Hey meine Tante hatte das im Garten und hat alles wieder abgesäbelt, weil’s völlig Überhand genommen hat. Nach 3 Monaten oder so schmeißt man die Bürste auf den Kompost. Gut is …

Also ganz ehrlich … ich habe aufgrund mangelnder Alternativen meine Bambuszahnbürste nun schon seit 10 oder 11 Monaten im Gebrauch! Gekauft habe ich die im Supermarkt in Auckland …  ganz kurz bevor ich wieder nach Deutschland gereist bin. Und warum gab es die da?
Weil genug Leute danach gefragt haben!
Ich war heute in meinem Stadtteil unterwegs, nirgendwo eine Spur von Bahmbuszahnbürsten. Ich war bei DM, im Bioladen, im Reformhaus, und ganz zuletzt bei Spinnrad (aufgrund des gut gemeinten Ratschlags einer Freundin: „Hey die haben doch da so Holzsachen“ … )
Und überall habe ich gefragt: „Können Sie die bitte bestellen?“
Und die Antwort war überall: „Sie sind die erste, die jemals danach gefragt haben.”

Oh bitte, lasst uns das ändern!
Deshalb – endlich – dieser Blog …

Grinsende Grüße,
Saskia.